Rudelbumsen ohne Anfassen. Und ohne Bumsen.

Es gibt Musik, da kann man super an die einzelnen Teile ran, um sich dann in dieser einen geilen Stelle zu verlieren. Oder halt woanders drin.

Dann gibt es Musik, wo nur die Musik bumst und wo das gute Stück zwar als Ganzes, die Stelle jedoch nicht separat wahrgenommen wird und der Körper sagt: „Wat für `ne Stelle?? Tanzen, Tanzen, Tanzen!!“ – oder eben… ach, na ja, so wichtig ist das ja auch jetzt nicht.

Und dann gibt es Musik, wo man plötzlich in einem ganz strangen Film sitzt.

Ich hatte mich ja schon immer gefragt, was für Sauereien bei mir im Hintergrund laufen würden, wenn ich im Anfang von Kassovitzs Babylon A.D. leben und mich um den Vordergrund kümmern und gepisst über den Waffenmarkt laufen müsste, um mit der zuständigen Abteilung für Vodka und Reklamation mal wieder ein kurzes Wörtchen über den Bums der schrappigen Makarov zu reden.

„Proxy – Music from the Eastblock Jungles“ wäre die momentan zumindest russischste Antwort. Das ist keine schöne Musik. Njet, das ist keine schöne Musik.

Das ist ein melodieloser, treibender Akt, wo man sich nicht auf das monotone Wummern konzentriert, sondern darauf, wie man den Tag über sein Ableben möglichst schmerzhaft organisiert kriegt und aber vorher dem Typen gleich noch am geschicktesten den Schädel spaltet…

Oder wie Thorsten sagt: „Geil.“ – Passt also wie die Faust auf`s Auge. Wenn man das Treatment im Auge behalten will.

Bei der fahrlässigen Verschmelzung von ´ner Eintittigen mit leichtem Hang zur Bogenpräferenz und `ner Analsonde („Amazon.de“ darf man ja nicht mehr sagen wegen a) nicht vergüteter Schleichwerbung und neuerdings auch b) nicht vergüteten schleichenden Arbeitsbedingungen) 17,99 Euro für die Doppel-CD mit gedrucktem Cover, physischen Medien und Handkuss oder 19,78 Euro für den Download ohne Cover, ohne Medien und ohne… na, O.K., scheiß auf den Handkuss – aber trotzdem: Wat???

Da soll noch einer mitkommen. Da aber eh nicht klar war, wie viel ich davon auf Anhieb im Schnitt vertrage, habe ich nach kurzer Angststörung beim Hören der Teaser spontan zwei Glock 18c und dann 9 Stücke vom Album geordert. Krass.

Da musste zum Runterkommen mindestens irgendwat wie „Suff Daddy & TaKu – Bricks&Mortar“ als Ausgleich mit. Oder 2 Wochen Reha. Das ist so deeper Shit, 14 Stücke 5,99. Bei der anderen Sache sitzt man zwar auch tief in der Scheiße, muss aber das Komma drei Stellen nach rechts rücken.
Im ersteren Fall zwar ebenso monotone Hintergrundmucke, aber der Schädelspaltaspekt fällt weg. Viel zu wollen war da aber ab hier sowieso schon nix mehr, weil wegen Eigenbedarf. Der Restschädel kriegt also piano 7 Tracks instrumental(isiert)es Hip-Hop-Runterkommen mit Suff Daddy – und dann übernimmt ab der Mitte Ta-Ku und man denkt: „Ah, Shit… schon wieder der scheiß Waffenmarkt..“

Groundhog Day, immerwährender Teufelskreis. Nur ohne Wecker und als ein Tag. Doch dann kommt der vorletzte Loop und alles ist wieder gut. Bis auf die Makarov.

Ich bin ja mehr so The Notwist / Dinosaur Jr.-Ecke, obwohl ich auch Dilated Peoples oder Gang Starr mal ganz gut kann – also mehr so der sensible Typ. Hier hat jedenfalls einer seinen MetalFingers Special Herbs gelernt und man kann zumindest GEPFLEGT EINEN WEGSTECKEN: Die Makarov.

Zumindest bis da, wo man bei der Fleischbeschau die nicht angetasteten Stücke auf YouTube nachfühlen wollen würde – dann nämlich muss man Sie schon wieder auspacken, um wenigstens mit dem Griffstück ein bisschen auf dem Kopf des schwarzen Peters drauf rumschlagen zu können, wegen dem das verhindert wird.
Das ist allerdings gar nicht so leicht, da dieser zwischen der GEMA und Google hin und her schlackert und partout nicht stillhalten will. Und weil irgendwelche Deppen gleich wieder irgendwat von Rassismus rumschreien. Lächerlich. Als ob irgendwer seinen Neger Peter nennen würde.

Ein Album muss man manchmal aber einfach von Anfang bis Ende durchnehmen, weil findige Konzeptionisten sich „was dabei gedacht“ haben. Manchmal reicht allerdings auch das erste Stück und ein bisschen gesunder Menschenverstand, um lieber dumm sterben zu wollen.

Gehobenen Masochisten mag die Aussicht ja reichen, auch vielleicht darauf, dass sie das eine oder andere Organ ja hin und wieder an einem willkürlich dargebotenen Ellenbogen reiben könnten und von mir aus können die sich zusammen mit der GEMA auch alle gerne mal ins Knie ficken – aber bei solch intimen Angelegenheiten sollte man keinen czechischen Proxy dazwischenschieben müssen, um sich wenigstens teilweise mit dem russischen Proxy amüsieren zu können. Und wir wollen nicht nur ein Stück von der Torte.

Aber was will man machen, man steckt halt nicht drin. Sehen wir den nackten Tatsachen mal in`s Auge:

Man muss das einfach auch mal richtig anpacken.

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