Das Leben ist kein Kindergeburtstag.

Zum Glück. Denn was sind schon so ein paar Tiefschläge unter Freunden gegen eine unkontrollierbare Meute Risikofaktoren, die sich gegenseitig und dem Mobiliar die Köppe einhauen?

Da ist man mit `ner Steuerprüfung noch gut bedient. Nachdem der letztjährige Orkan unser Heim in Schutt und Asche gelegt hatte, habe ich gestern vor Beginn der Veranstaltung mal beim DRK vorgesprochen. Das Deutsche Rote Kreuz ist stets hilfsbereit und geht sehr engagiert zur Sache. Außerdem ist für das Motto „Krankenwagen“ einfach nichts aufzutreiben.

Als Eltern kommt man aber nicht drum rum, auch diese bittere Pille zu schlucken und es passt ja auch ganz gut – in Anbetracht der zu erwartenden Geschehnisse. Eine echte Fahrt im Krankenwagen wäre dann natürlich was, was die noch ihren Enkeln erzählen würden, aber wir wollten die Meßlatte für die anderen Eltern mal nicht zu hoch anlegen.

Neben den Einwegspritzen und den Pillendosen aus der Apotheke konnten wir so noch 18 „Blutspenden, ja bitte!“-Aufkleber, 5 „Was-ist-Was“ Erste Hilfe Heftchen, 2 „Mein Blut für dich“-Buttons, 14 Windräder mit rotem Kreuz, eine Packung Buntstifte und 20 Päckchen Erfrischungstücher bieten.

Und was sind schon 750ml Blut gegen ein Kinderlächeln. Nein, kleiner Scherz. Wenn die Kochsalzlösung aus ist, können die so viel lächeln wie sie wollen, da würde ich das Plasma vorziehen. Jedenfalls war nicht ich spendabel. Ich durfte nämlich nicht mal 5 Euro spenden, obwohl die mich ja hervorragend verarztet haben. Die Kochsalzlösung konnte ich jedoch erfolgreich ins Abendprogramm rüberretten.

So hatten wir da den halben Tag eine Horde Junkies sitzen, die sich die Wackelpudding-Spritzen reingepfiffen haben (und zwar eine nach der anderen) und später gab es zwischendurch mal Nudeln und Schoko-Obst-Fondue. Die Gesichter-Muffins sind quasi noch immer fabrikneu und vollzählig, wenn man Oma als Fabrik bezeichnen mag, und die Nudeln haben sich dann mal bei Treffpunkt Abenteuer18 angemeldet.

Ich erwähne mal besser nicht, dass ich mit den beiden anwesenden minderjährigen Mädchen Doktorspiele gemacht habe, aber der von Oma geschenkte Arztkoffer ist auf jeden Fall der Rede wert und wollte natürlich auch ausprobiert werden.

Allerdings durfte ich nur Opfer sein und die heißen Spielchen erstreckten sich hauptsächlich auf Fiebermessen und mir dieses grüne fiese Instrument ins Ohr rammen. Mehrfach. Irgendwann haben sie mir dann mein Hirn mittels Blutdruck-Manschette vom Stromkreis abgeklemmt und ab da weiß ich nix mehr.

Aber wenn man in einem gewissen Alter ist, kann man ja fast schon froh sein, noch mal an einer echt wilden Party teilnehmen zu dürfen.

Dieser Beitrag wurde unter Terror abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.