Hier ist nochmal die 1&1 AG, spreche ich mit Frau R.? Nein, mit ihrem Mann.

„Oh, ich habe Sie gar nicht rangehen hören, sonst hätte ich das natürlich gewusst.“

„Natürlich.“

„Sie hatten ja schon mal mit der Kollegin gesprochen: Alles inklusive für 9,99 Euro im Monat, sollen wir das jetzt mal für Sie fertig machen?“

„Nein danke.“

„Aber Sie können das 30 Tage kostenlos testen, Karte rein und los für 9 Euro im Monat.“

„Ja, aber ich bezahle 9 Euro für 3 Monate und meine Frau möchte nicht wechseln.“

„Bei welchem Anbieter ist Sie denn momentan?“

„Das weiß ich immer noch nicht.“

„Und, wäre das nicht was für Sie?“

„Ich telefoniere doch kaum.“

„Sie telefonieren viel?“

„Nein, kaum.“

„Ah, aber…“

„Hören Sie, wir können das jetzt noch eine halbe Stunde diskutieren, aber ich sage Ihnen gleich: Wir haben kein Interesse.“

„Wie hoch sind denn Ihre Kosten momentan?“

„Das sagte ich bereits und ich sage auch das gerne noch mal: Wir haben kein Interesse, Guten Tag!“

„Aber, warten Sie, eine Frage hätte ich da noch: Wie sieht es denn mit einem mobilen Internetstick aus?“

„Wenn Sie mit „es“ meinen Tablet-PC meinen, würde der vermutlich da so seitlich rausragen – daran bin ich nicht interessiert.“

„Oh, na ja, wenn wir mal wieder ein Angebot für Sie haben, melden wir uns wieder bei Ihnen! Tja, dann wäre ich jetzt auch schon durch. Trotzdem viele Grüße nach Köln!“

„Ich werd`s ihnen ausrichten.“

Schatzi, wenn du mir was verkaufen willst, solltest du aufhören, nebenbei an deinen Fingernägeln rumzufeilen – ich kann das hören. Was ich nicht mehr hören kann, sind vom Blatt abgelesene Punkte mit Verkaufsfloskeln bis der Kunde endlich ja sagt, anstatt ein Gespräch zu führen und wenigstens den Anschein zu wahren, man würde Notiz von dem nehmen, was der Kunde erwidert.

Journalisten sind es ja gewohnt, auf Fragen an Politiker keine Antwort zu bekommen, sondern immer nur den Satz aus dem aktuellen Parteiprogramm, der am ehesten dazu passt – bei einem aufgezwungenen Gespräch unter 2 Ohren aber Fragen beantworten zu sollen, die man überflüssiger-, aber höflicherweise eh schon beantwortet hat, obwohl die euch SIM-Karten-Dealer einen Scheiß angehen, ist selbst für mitteilungsbedürftige einsame alte Damen wohl ein bisschen zuviel des Guten, oder nicht?

Ich bin keine 16-jährige Teenie-Tussi, die sich ziert und erobert werden will – wenn zwischen meinem 3-Tage-Bart ein „Nein“ rauskommt, meine ich „Nein“. Kann doch so schwer nicht sein. Nein?

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Kriminalität, Sekten, Terror abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar