Dieses Hörbuch wird fortgesetzt auf CD2

Ich will gar nicht erst groß mit meiner prophetischen Gabe hier anfangen, aber so was in die Richtung hatte ich mir irgendwie schon gedacht.

„Clever Lesen: Einfach Zeit sparen!“ ??? Wat `n Quatsch. Hey, ich schmeiß `ne Runde Katheter für alle – dann könnt ihr auch noch clever Pinkeln. Spart doch auch enorm Zeit.

Da ihr das ja scheinbar nicht so genau nehmt, hätte ich das aber vielleicht besser doch nicht sagen sollen – bevor euch jetzt ganz Hören und Sehen vergeht, rate ich zumindest dazu, sich beim Pinkeln ins Katheder zurückzuhalten.

Manchmal ist es nämlich wirklich besser, auf das zu hören, was man liest.

Allerdings sollte man gebührend Abstand davon nehmen, wenn man sich die schlaffördernden Eigenschaften mancher Dramen zunutze machen will – bei Pegelschwankungen um 10 Dezibel kann selbst die schnarchlangweiligste Belletristik dramatisch enden.

Zu Risiken und Nebenwirkungen schweigt sich nicht nur die Packungsbeilage nämlich beharrlich aus und Warnhinweise findet man auf den Beipackzetteln bestenfalls versteckt im Kleingedruckten. Dort ist dann meist verharmlosend von „inszenierte Lesung“ oder „dramatisierte Fassung“ die Rede.

Bei Werken wie Blade Runner oder Fritz Langs Metropolis ist man oft nur einen Ton-Effekt vom nächsten Herzkasper entfernt und es gibt nicht selten ein böses Erwachen.

Wenn der Piepton nicht mehr aus dem Kopfhörer, sondern aus dem Kopf des Hörers kommt, bleibt das zwar in der Familie – weil der Mensch ja prinzipiell auch Kopfhörer ist – aber meine Mutter hat mir lange genug in den Ohren gelegen.

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