Das gildet trotzdem

Sohn : „Ich hab` Durst!“
Ich : „Das ist schön!“

Sohn : „Ich kann aber die Flasche nicht alleine aufmachen.“
Ich : „Das ist schade.“

Sohn : „Kannst du mir einschenken? …Bitte?“
Ich : „Ja, das kann ich!“

[…]

Sohn : „Papi, wann legst du mit mir los?“
Ich : „Ich hab` dir doch schon einen eingeschenkt.“

Sohn : „Der Becher ist aber leer!“
Ich : „Das Blatt vor dir doch auch! Warum eigentlich?“

Sohn : „Ich muss erst den Stift mal verspitzern!“
Stimme aus dem Hintergrund : „Das heißt anspitzen!“

Obacht! Wenn man Stimmen unklarer Herkunft einfach so mit ihren leichtfertig gemachten Aussagen durchkommen lässt, richtet das vielleicht nicht wieder gut zu machenden Schaden an.

„Verspitzern“ steht jetzt vielleicht nicht direkt so im Duden, aber abgesehen vom enormen Flauschigkeitsfaktor ist die Wortfindung ja wohl richtungsweisend. Da muss nix genordet werden. Das Y-Chromosom kann auch ganz gut auf einem Bein stehen und muss sich nicht immer auf so Krücken stützen. Wie den Duden.

Wenn die Stimmen in deinem Kopf allerdings sagen, dass du die Klappe halten sollst, muss man abwägen. Würde ich die nötige Portion Fantasie jetzt im Keim ersticken, wäre mein Sohn künftig einer solchen Situation schutzlos ausgeliefert. Sofern er in meine Fußstapfen treten wollte.

Pädagoginnen widerspricht man nämlich nicht ungestraft. Und wenn man dann einsam und allein auf seiner Bettseite kauert, ist Fantasie die einzige Lektüre, mit der man seinen Stift richtungsweisend verspitzern kann.

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