Wir lieben Lebensmittel.

Drei junge Nachtschichtler, darunter mindestens ein Mädchen mit langem blonden Pferdeschwanz und Mütze, wahrscheinlich von der Haltung eher zwei – die Andere mit kurzen dunklen Haaren unter ihrer Mütze und einer blauen Arbeiterhose mit so Reflektorstreifen unten dran tun das scheinbar auch und machen sich gerade live mit ihren Taschenlampen am hinteren Container des Lippe-Marktes zu schaffen.

Auf ihren Fahrrädern haben sie einen Karton, der irgendwie in die Aktion eingebunden ist. Bei der Sache handelt es sich hoffentlich vermutlich nur um abgelaufene Schokopuddings.

Die könnten zwar auch explodieren, aber das ist ja dann deren Problem. Bei dem Hobby macht das den nächsten Waschgang auch nicht mehr fett. Die dritte Person springt gerade aus der geöffneten Klappe raus. Meine schließt sich gerade wieder. Jetzt haben sie mich gesehen, leuchten rüber, winken, tuscheln und treten im Laufschritt unauffällig den geordneten Rückzug Richtung Ampel an.

Die Arbeitsbedingungen im Markt mögen ja vielleicht nicht gerade die Würde des angestellten Menschen unangetastet lassen – aber um diese Zeit dazu verdonnert zu werden, die Tonnen von innen zu schruppen?

Terroristen würden aber wohl eher nicht winken. Mülltaucher würden das vielleicht…
Was also machen? Polizei rufen? Wenn die da einen Sprengsatz deponiert hätten, würde der wohl schlimmstenfalls den Deckel der Mulde mal kurz unter das Dach heben – die Dinger halten was aus. Oder unserem neuen Nachbarn die kahlen Bäume neu einkleiden.

Und was für die Würde recht ist, kann von mir aus für den ausgesonderten Schokopudding billig sein. So ähnlich steht das ja auch verkürzt immer in der Werbung.

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