Wenn Einer eine Reise tut, dann will er was.

Erleben manchmal auch. Manchmal will er nicht – muss aber. Manchmal kann er.

Tut er dies im Weltnetz, sollte er a) sich beeilen, da die Russen mit ihrem CleanIT-Scheiß jetzt die kleinen Bahnhöfe alle dicht machen b) hart im Nehmen sein, da bei der IBAN völlig überflüssigerweise EU-Privatpassagiere demnächst massenhaft One-way-tickets für ihr Geld gebucht haben werden – ohne die Reise mit anzutreten und c) da hingehen, wo es wehtut (Kreuz.net, PI News, Kopp, Ostsee-Zeitung oder FAZ – so Kruppzeug eben).

Oder man gurkt halt nach Ibbenbüren und kauft sich als Gitarrenmann so `nen Moped hier :
Dann hat man zumindest die Reise schon mal abgehakt. Dazu gibt’s dann von cakewalk eine limitierte Version von Sonar (eine Rangierbahnhofsoftware mit virtuellen Bahngleisen und Gepäckträgern) und Teil 2 der Vorgabe – das Erleben. Limitiert ist das übrigens nicht der Anzahl wegen, sondern wegen der Funktionen. „Kastriert“ möchte man korrigierend entgegenrufen, doch es hört niemand zu. Von irgendwoher klagt uns zwar ein leises Fistelstimmchen sein Leid, aber mehr als 16 bit hat das auch nicht.

Während im Funktionsbereich also tote Hose ist, wurde die Installation allerdings sehr wohl erlebnisorientiert ausgelegt :

Guten Tag! Dieser Zug ist abgefahren, wenn nicht innerhalb von 30 Tagen zwangsregistriert blablablablabla… Die alte Dampflok an und Kohle nachscheffeln oder Name, Körbchengröße, E-Mail, E-Mail bestätigen, absenden. Ihre Registrierung war erfolgreich! Leider konnte der Freischaltcode nicht an Ihre E-Mailadresse zugestellt werden. Wenden Sie sich doch bitte an unsere Reiseleiter.

Außer, Sie wohnen außerhalb der USA – dann gehen Sie doch einfach zu irgendeinem autorisierten cakewalk-Dealer.

Ich frag` jetzt einfach mal ganz naiv in die Runde :  Wieso haben die dafür extra einen Entschuldigungstext??!!??

Der Programmierer wird jetzt lapidar einwerfen, dass für jede Eventualität vorgesorgt werden muss. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Wir als professionelle Schelme behaupten mal, dass die geldgeilen Muschis den Kreis der Eventualitäten da auch eher limitiert haben und allgemein wenig Interesse an Kastraten vorherrscht. Und ein 404 ist allemal schneller programmiert als eine abendfüllende Codegenerierung mit E-Mail-Ejakulation.

Der erste Schaffner behauptet, er sei Dealer und bekomme täglich 11.000 E-Mails und man möge besser mindestens entweder eine Kundennummer oder erheblichen Spielraum nach hinten beim Lebensalter mitbringen.
Der erste Schaffner ist entweder ein Angeber oder ein Honeypot vom BKA, das darauf spekuliert, dass wir uns an diesem DDoS-Attäckchen beteiligen und die dann endlich einen neuen Rechner für deren Büros beschlagnahmen können, wo man nicht erst die Kinderpornos runterkratzen muss und dann ist da wieder nur XP drauf.

Der zweite Schaffner schickt uns ein Autoreply mit dem Verweis, das Schlafwagenabteil sei da hinten und dies die Erste Klasse – aber man kümmere sich. Baldstmöglich.

Baldstmöglich? Wir Rechtschreibreformtramps sind zwar generell auch eher anarchistisch veranlagt – aber wir erkennen groben Unfug, wenn wir welchen sehen. Apropos – schaun mer mal…

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