Marius Jung hat keine Eier

Das sieht man ja schon am Cover seines „Handbuch für Negerfreunde“, wo scheinbar eine große Schleife die Kronjuwelen verdeckt. Diese Schleife ist jedoch nicht nur total schwulenfeindlich, sondern auch absichtlich mindestens drei Nummern zu groß.

Wahre Negerfreunde fiebern vermutlich schon jetzt der Gegendarstellung entgegen. Außerdem finden wir es total sexistisch, dass da keine halbnackte Negerin mit drauf ist.

Hier wird nicht nur die Frau aus dem Bild der Öffentlichkeit verbannt, sondern auch der heterosexuelle Mann nachhaltig diskriminiert.

Um seiner Geisteshaltung Nachdruck zu verleihen und gleichzeitig auch noch dem Rest der unbehandelten Randgruppen in den Vorgarten scheißen zu können, gibt es jetzt einen Nachschlag: „Moral für Dumme – Das Elend der Politischen Korrektheit“.

Ein wichtiges Buch. Ein richtiges Buch. Ein witziges Buch. Stellenweise zumindest ist es echt ein Witz. Man soll ja nicht „…, aber“ sagen, weil das stets negativ wirke, aber.

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde und hat sich nicht erst lang und breit davon distanziert, dass auch Pirincci und Sarrazin da drauf rumwandeln. Gut, Jung ist nicht Gott und Gott hat sich ja durch seine Gebote auch irgendwie von anderen Göttern distanziert, aber.

Man sollte dann schon die Eier haben und dazu stehen, und zwar ohne Wenn und Aber! So wie wir. Hier wird großflächig alibitechnisch rumgeeiert. Man wolle sich nicht über die Anliegen lustig machen, sondern bloß über die Methoden. Das scheitert schon im nächsten Absatz.

Natürlich kann man sich auch über die Falle beschweren, während man drin feststeckt, keine Frage. Doch dann sollte man vielleicht nicht zu laut über anderer Leute Haltungen zu Gericht sitzen, die sich selbst beschränken. So wie wir.

Obwohl es seine Zielgruppe bitter nötig hat, wie man an folgendem Rezensionsausschnitt gut ablesen kann: „… Marius Jung – der über den unschätzbaren Vorteil verfügt, als „Semipigmentierter“ über jeden Verdacht fremdenfeindlicher Gesinnung erhaben zu sein – …“

Als ob Neger per se nicht fremdenfeindlich sein könnten. Wo bitte lebst du denn?

Jung selbst ist doch das beste Beispiel; alles Fremde ist ihm Feind. Was nicht in sein beschränktes Weltbild passt („unsympathisch und inhuman“), gehört nicht hier her. Ist aber doch auch nur logisch: Braune Haut, braune Meinung.

„Kauft nicht beim Neger!“, möchte man dem alttestamentarisch entgegen rufen, aber das darf man nicht mal sagen, weil man sonst aus der rechten Ecke mit Plagiatsvorwürfen überzogen wird.

Behinderte Neger-Lesbe darf man laut den Sprachverhunzerinnen aber auch nicht sagen. Weil durch das Maskulinum die Lesbe für einen Mann gehalten werden könne. Ich verrate euch mal was: Das liegt nicht am Maskulinum.

Die wahren Gründe des Verbots liegen natürlich ganz woanders: Behinderte seien nämlich gar keine Behinderten, sondern äh…, Menschen mit Behinderung. Da werden die aber froh sein. Und Neger seien gar keine Neger, sondern, ja was eigentlich?

Jung hat dafür klare, systemimmanent braune Worte: Neger solle von nicht schwarzen Menschen nicht verwendet werden. Ein Rassist, wie er im Buche steht.

Was man seiner Meinung nach verwenden soll? Darauf könne er keine allgemeingültige Antwort geben, denn nicht nur Michael Jackson wollte kein Schwarzer sein: Manch Dunkelhäutiger sei lieber gern farbig, mancher aber auf gar keinen Fall und schon gar nicht schwarz, sondern bitte schön braun.

Wenn jemand findet, dass Neger primitive notgeile Bimbos mit Schlauchbootlippen sind, wird das nicht dadurch besser, dass der jetzt nicht mehr Neger sagen darf.

Ich persönlich finde nicht, dass Neger primitive notgeile Bimbos sind. Manche Schlauchbootlippe macht es mir allerdings nicht ganz einfach.

Wenn ich mit meinen weißen Freunden über Neger rede, nenne ich sie auch so. Die Neger übrigens auch. Warum auch nicht, so lange niemand persönlich zu Schaden kommt. Wenn ich mit Negern rede, nenne ich sie Karl-Heinz. Oder wie immer sie auch heißen mögen.

Und schon ist der Marius kein Neger mehr!

Michael Jackson wird sich posthum in den Arsch beißen. Was also bleibt am Ende übrig? Ein Buch, das inhaltlich wertvoll, strukturell aber von vorne bis hinten total beschissen ist: Der Lesefluss des linken Haupttextes wird (gerne auch mitten im Satz) nervtötend durch rechte Inhalte zerstört.

Schlimmer noch: Der Autor versucht darüber hinaus, mehrseitige, in sich geschlossene Texte mit Migrationshintergrund auf Teufel komm raus in deren Nachbarschaft zu integrieren. So entstehen natürlich Parallelgesellschaften, mit denen niemand etwas zu tun haben will.

TL;DR

Marius Jung, Teil 2: Schöngeist mit Hackfresse

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